Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen fanden sich dieses Jahr 25 interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger am Treffpunkt ein, um an Christi Himmelfahrt per Fahrrad Karlsfeld zu erkunden. Thema dieses Jahr: Bauboom in Karlsfeld.

 

 

 

Nach wenigen hundert Metern ein erster Stopp an der Gerhard-Hauptmann-Straße/Ecke Schwarzgrabenweg. Dort lässt sich gerade ein typisches Nachverdichtungsprojekt bewundern: Ein altes Haus wurde abgerissen und wird jetzt durch einen Neubau ersetzt, der das Grundstück maximal ausnutzt, Keller und Tiefgarage decken praktisch das gesamte Grundstück ab. Wo auf dem Grundstück noch das Niederschlagswasser versickert werden soll, bleibt rätselhaft. Und natürlich lassen solch massiven Kellerbauwerke den Grundwasserstand lokal ansteigen, da das Wasser weniger Platz findet. So verschärfen wir selber unsere Grundwasserprobleme.

 

 

Durch den Schwarzgrabenweg ging die Tour weiter zur Krenmoosstraße, die gerade von der Gemeinde für über 1,2 Millionen Euro von Grund auf saniert wird. Vor Ort wurde erläutert, wie der Querschnitt der Straße in Zukunft aussehen wird mit reinen Fußgängerwegen, Fahrradschutzstreifen, teilweise Parkplätzen und einer verengten Fahrbahn für den Autoverkehr. Wegen der beengten Platzverhältnisse müssen sich alle Verkehrsteilnehmer den wenigen Platz halbwegs fair teilen.

 

 

 

 

 

Weiter ging es zur Baustelle unserer neuen Grundschule, finanziell gesehen schon der Höhepunkt unserer Tour – hier investiert die Gemeinde mindestens 34 Millionen Euro (oder mehr, wenn die Baupreise weiter explodieren).

Über die Karolinenbrücke ging die Tour weiter zum Würmkanal, wo wir die Stelle gesucht haben, wo an der Mündung des Schwabenbächls eine neue Fußgänger- und Fahrradfahrerbrücke nach Ludwigsfeld in Planung ist. Ideen dazu gibt es schon seit 1994, aktuell sind wieder konkrete Planungen in der Stadt München im Gange. Hoffen wir, dass es diesmal was wird!

Bauboom in Karlsfeld – da gehört natürlich das neue Großprojekt auf dem Ludl-Gelände dazu. Von der Parzivalstraße aus haben wir in Augenschein genommen, wie das Gelände heute aussieht. Die Verkehrserschließung und die ersten Ideen bzgl. des Bebauungsplans wurden kritisch hinterfragt.

Über einen Zwischenstopp an der Baustelle der Verbandsgrundschule – hier ist die Stadt München Bauherr – ging es weiter nach Karlsfeld West, wo auf dem ehemaligen Bayernwerksgelände die Gewerbeentwicklung leider nicht voran kommt und der Nahversorger von den Anwohnern ersehnt wird.

Nächste Station der Tour: Das letzte Jahr fertiggestellte Kinderhaus „Glücksklee“ mit Blick auf das Feld, auf dem in den nächsten Jahren der Landkreis das Karlsfelder Gymnasium bauen wird. In das Kinderhaus hat die Gemeinde Karlsfeld 6 Millionen Euro investiert (abzüglich 3 Millionen staatlicher Zuschüsse) um Kinder­betreuungs­plätze für 100 Kindergarten- und 48 Krippenkinder zu schaffen. Leider konnte eine Kindergartengruppe aber wegen Personalmangels noch nicht in Betrieb genommen werden.

Über die Felder – an einer wunderbar blühenden neu angelegten Streuobstwiese vorbei – steuerte die Gruppe die letzte Station an, das gerade neue eingeweihte DLRG-Wachhaus am Waldschwaigsee (Kostenpunkt: 450.000 Euro).

 

Fotos: Adrian Heim