Die Bürgervereinigung „Bündnis für Karlsfeld“ lud an Maria Lichtmess, dem offiziellen Weihnachtsende der Katholiken, ins Bürgerhaus Karlsfeld zum Neujahrsempfang ein. Schon rasch zeigte sich, dass noch ein paar dutzende Stühle herbeigeschafft werden mussten, da der Andrang der Besucher die Erwartungen der Organisatoren übertraf.
Anders als in den vergangenen Jahren, in denen stets ein Fachreferat den Besuchern geboten wurde, stand der Sonntagnachmittag ganz im Zeichen der im März stattfindenden Kommunalwahl, bei der die Bürgervereinigung, welche im Jahre 2001 gegründet wurde in der 4. Legislaturperiode zur Wahl mit 30 Kandidaten antritt. Hierunter befindet sich auch der Wechselkandidat Holger Linde, der viele Jahrzehnte für die CSU im Gemeinderat saß.
Adrian Heim, Fraktionsvorsitzender das Bündnis für Karlsfeld begrüßte die rund 100 Gäste und stellte zunächst das Programm vor. Danach übernahm Birgit Piroué, die dieses Jahr als einzige weibliche Bürgermeisterkandidatin für Karlsfeld antritt das Wort und freute sich über die zahlreichen Gäste.
Geboren und aufgewachsen in München, mit 40-jähriger Berufserfahrung, vier erwachsenen Kindern, sechs Jahren Tätigkeit als Gemeinderatsmitglied und zahlreichen Ehrenämtern wie Sportreferentin, Vizepräsidentin des TSV Eintracht Karlsfeld sowie Mitbegründerin der Bürgerinitiative „Ortsentwicklung Karlsfeld“ fühlt sie sich nun bereit „für den nächsten Schritt“, so die die Bürgermeisterkandidatin.
„Karlsfeld ist mir nach kurzer Zeit schon ans Herz gewachsen“, so referiert Birgit Piroué über ihre Wahlheimat, in die sie mit ihrer Familie Ende 1994 gezogen ist – „eine Gemeinde mit vielen wunderbaren, fleißigen, toleranten und lebensfrohen Bürgern mit einer großen Auswahl an Arbeitsplätzen in unmittelbarer Nähe sowie vielen Sport und Kulturvereinen dies zähle zu den großen Stärken Karlsfelds“. Sorge äußert sie sich über die Entwicklung der letzten Jahre mit dem viel zu raschen Anstieg der Bevölkerung in kurzer Zeit, die wachsende Verschuldung, der kollabierende Verkehr und die zentralisierten Einkaufmärkte. „Das alles sehe ich kritisch für eine sinnvolle, zukünftige Ortsentwicklung!“
„Wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum mit Genossenschaften und Einheimischen-Model“ führte sie aus und fordert neben einem Einzelhandel westlich der Bahn, der auch mit Notmaßnahmen durchgesetzt werden könnte, eine Obergrenze in der Einwohnerzahl, um die Infrastruktur dieser Gemeinde nicht zu überlasten. Dies sind nicht die einzigen Aussagen, mit der sie vom Publikum mit Applaus bedacht wird. Ihre Vision für 2050: Karlsfeld – eine Gemeinde mit Modellcharakter.
Im weiteren Verlauf stellt Adrian Heim alle 30 Gemeinderatskandidaten namentlich vor und erläuterte den Sinn der aufgebauten Thementische, an denen sich die Gäste über verschiedene Themen mit den aktiven und zukünftigen Gemeinderäten austauschen konnten. Hier standen besonders die Themen – Verkehr, Wasser im Keller, Natur in und um Karlsfeld sowie Bauen und Einkaufen im Vordergrund, die von den Gästen sehr angenommen wurden.
Bei Kaffee und Kuchen nahm der späte Nachmittag seinen Ausklang.