Auch dieses Jahr mussten wir wieder bis zuletzt bangen, ob das Wetter hält oder nicht. Aber der Wettergott war uns hold, so dass wir unsere Radltour wie geplant an Christi Himmelfahrt starten konnten. Am Treffpunkt am Rathaus mussten erste Fahrradreparaturen durchgeführt werden, bevor die Gruppe mit 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmern starten konnte.

Vom Rathaus aus ging es zunächst Richtung Rothschwaige, um von der Überführung über die B304 an der Waldstraße einen ersten Blick auf die Bahnstrecke zwischen Karlsfeld und Dachau werfen zu können. Unweit dieser Stelle zweigt das Gleis ab, das die Güterzüge aus Richtung Ingolstadt/Dachau zum Güterbahnhof im Münchner Norden führt. Diese Abzweigung von der Hauptstrecke Richtung Bahn-Nordring ist einer der neuralgischen Punkte, wenn es um den Ausbau der Strecke für den S-Bahnverkehr geht.

Nun ging es weiter Richtung Karlsfelder S-Bahnhof. Hier stellt sich die Frage, wo künftig die S-Bahnen halten, die Richtung Bahn-Nordring fahren sollen. Ein Halt an den existierenden S-Bahnsteigen erfordert ein aufwändiges Brückenbauwerk. Als Alternative bietet sich die Reaktivierung der alten Güterbahngleise an. An der Bushaltestelle am Bahnhof kann man oben an der Böschung diese Gleise noch sehen.

Vom Karlsfelder S-Bahnhof führte die Route weiter entlang des Bahn-Nordrings, wo die Gruppe an mehreren Stellen die Gleisanlagen in Augenschein nahm. Viele Teilnehmer kannten diesen Weg noch nicht, der wunderschön im Grünen kreuzungsfrei Richtung Münchner Norden verläuft. Eine tolle Alternative für Radfahrer, die abseits des Autoverkehrs in die Stadt München fahren wollen.

Auf dem Rückweg nach Karlsfeld kehrten die Teilnehmer zu einer Mittagspause am Feldmochinger See ein, um die Eindrücke der Radltour im Gespräch zu vertiefen. Fazit: Für alle Teilnehmer der Radltour war es offensichtlich, dass sich der Bahn-Nordring für einen Ausbau als S-Bahnstrecke anbietet. Platz für die neuen Gleise und die nötigen Bahnhöfe ist vorhanden. Das Gelände gehört bereits der Bahn, so dass auch keine langwierigen Grundstücksverhandlungen nötig sind. Und für die erkannten Problempunkte wie die Abzweigung von der Hauptstrecke und die neuen Bahnsteige in Karlsfeld sind Lösungsmöglichkeiten erkennbar.

Fotos: Marco Brandstetter, Adrian Heim und Jochen Seyboth