Argumente Bürgerentscheid 2010

  • Dachau und Karlsfeld dürfen nicht zusammenwachsen
    Städte und Gemeinden sollen nicht zu einem gesichtslosen Siedlungsbrei zusammenwachsen. Wir wollen nicht, dass man nur noch am Ortsschild erkennt, wo Karlsfeld aufhört und Dachau beginnt. In der Rothschwaige ist es schon passiert, dort gehen Karlsfeld und Dachau nahtlos ineinander über. Das darf nicht noch an mehr Stellen passieren.
  • Der regionale Grünzug darf nicht noch mehr zerstört werden
    Das geplante Gewerbegebiet liegt im regionalen Grünzug, der für das Kleinklima in Karlsfeld und Dachau und darüber hinaus für die gesamte Münchner Region von großer Bedeutung ist. Im Grünzug entsteht Kaltluft, wodurch es zum Luftaustausch kommt. Das reduziert die Luftschadstoffe in Karlsfeld und sorgt an heißen Sommertagen für erträglichere Temperaturen.
    Wenn das Gewerbegebiet wie beabsichtigt gebaut wird, wird es nicht mehr lange dauern, bis der gesamte Grünzug zwischen B471 und Schleißheimer Straße komplett zugebaut sein wird und der Grünzug damit zerstört ist. Wir wollen daher den Anfängen wehren und verhindern, dass es zu dieser Entwicklung kommt.
    Interessanterweise hat es die Stadt Dachau aktuell abgelehnt, direkt nördlich der Schleißheimer Straße Richtung Gewerbegebiet „Schwarzer Graben“ weiteres Gewerbe zuzulassen. Diese Grundstücke sind im Flächennutzungsplan als Grünstreifen ausgewiesen und sollen auch Grünstreifen bleiben. Wo die Stadt Dachau Grünstreifen erhalten will, will Karlsfeld direkt angrenzend das Gewerbegebiet bauen. Schade, dass es hier keine gegenseitige Rücksichtnahme und keine gemeinsamen Anstrengungen zum Schutz des regionalen Grünzuges gibt.
  • Muss Karlsfeld dieses Gewerbegebiet ausweisen, um handlungsfähig zu sein?
    Bürgermeister und Vertreter der anderen Parteien behaupten regelmäßig, dieses Gewerbegebiet sei nötig, um handlungsfähig zu sein, wenn sich ein Investor für eine Ansiedelung in Karlsfeld interessiert. Hintergrund dieser Aussage ist, dass ein Teil der in Diskussion befindlichen Fläche im Besitz der Gemeinde Karlsfeld ist. Was bedeutet diese Aussage für die Entwickung der Gemeinde?
    Langfristig gesehen bedeutet diese Haltung einen Freibrief für die ständig weitere Ausweisung von neuen Gewerbeflächen und damit einen ständigen Flächenverbrauch. Denn ist das Gewerbegebiet erst mal an Investoren vergeben, ist die Gemeinde ja nicht mehr handlungsfähig. Um wieder handlungsfähig zu werden, muss dann das nächste Gewerbegebiet ausgewiesen werden.
    So kann es natürlich nicht funktionieren. Die Gemeinde muss endlich Ideen entwickeln, wie die existierenden Gewerbeflächen wieder effektiv genutzt werden können. Viele Quadratmeter Gewerbeflächen stehen z.B. im alten Gewerbegebiet an der Bajuwarenstraße leer. Diese Flächen müssen zunächst neu genutzt werden, bevor neue Flächen verbraucht werden.