Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 09.12.2021
Rede des Fraktionsvorsitzenden Adrian Heim

Werter Herr Bürgermeister,
werte Kolleginnen und Kollegen,
werte Mitarbeitende der Gemeindeverwaltung und des Bauhofes
werte Vertreter der Presse, werte Gäste

Meine Hoffnungen und Wünsche, die ich vor einem Jahr an dieser Stelle formuliert habe, haben sich leider nicht erfüllt. Das sieht man alleine schon daran, dass wir wieder im Bürgerhaus und nicht im Sitzungssaal im Rathaus tagen. Die Corona-Krise hat uns weiterhin fest im Griff, und die Auswirkungen und der Umgang mit dieser Krise spaltet unsere Gesellschaft immer stärker. Das ist eine Entwicklung, die mir große Sorgen bereitet. Wir brauchen weder blindes Vertrauen in alles, was unsere Regierungen auf Bundes- und Landesebene entscheiden, noch totale Ablehnung. Und vor allem dürfen wir nicht zulassen, dass Mitbürgerinnen und Mitbürger im vermeintlichen Glauben, die Demokratie retten zu müssen, genau diese gefährden. Dazu gehört kritisch zu hinterfragen, was in den sozialen Medien verbreitet wird. Worte bereiten leider viel zu häufig den Weg zu realer Gewalt.

Große Sorgen bereitet mir auch die Klimakrise. Die Erhitzung unserer Erde schreitet immer weiter voran. Die bisher eingeleiteten Maßnahmen werden nicht ausreichen, um die Erderwärmung in einem erträglichen Bereich zu halten. Wie schwierig die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen ist, haben wir nicht nur beim Klimagipfel in Glasgow gesehen. Auch hier bei uns in Karlsfeld ist die Umsetzung von Maßnahmen schwierig, wie wir an den jahrelangen Diskussionen um den Austauch von Straßenleuchten in stromsparende LED-Leuchten sehen. Wir hoffen hier nach der Einstellung unserer Klimamanagerin auf mehr Schwung.

Die Auswirkungen der Klimakrise werden auch in Karlsfeld zu spüren sein. Stürme und Stark­regen­ereignisse werden häufiger werden, heiße Sommertage und -nächte werden unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden belasten. Auch wenn die Topografie in Karlsfeld eine Katastrophe wie im Ahrtal verhindern wird, haben wir trotzdem unter dem Eindruck der Flut­katastrophe einen Antrag gestellt zu prüfen, wie wir in Karlsfeld unsere kritische Infra­struktur besser vor Überschwemmungen schützen können. Die Klimakrise erfordert leider, uns auf extreme Wetterereignisse vorzubereiten. In diesem Zusammenhang freut es mich, dass unsere Feuerwehr erfolgreich neue Mitglieder werben konnte. Es ist beruhigend, eine gut ausgerüstete und einsatzfähige Feuerwehr zu haben, wenn wir sie in einem Katastrophenfall brauchen.

Weniger existentiell, aber trotzdem ein Grund für Sorgen zumindest im Gemeinderat, sind unsere Gemeindefinanzen. Auch wenn dieses Corona-Jahr finanziell viel besser gelaufen ist als geplant und gedacht, stehen uns große Herausforderungen bevor. Freuen können wir uns über die neue Grundschule in der Krenmoosstraße, auch wenn sie uns mit über 40 Millionen Kosten einen ordentlichen Schuldenberg beschert hat. Leider müssen wir aber viele Bestandsgebäude sanieren: allen voran das Hallenbad, aber auch die Mittelschule mit Turnhalle und das Bürgerhaus, um ein paar Beispiele zu nennen. Darüber hinaus sind Investitionen in unsere Straßen und Brücken dringend nötig. Das sind Herausforderungen, mit denen wir uns ab sofort wieder in den Haushaltsplanungen für das nächste Jahr beschäftigen werden.

Bedanken möchte ich mich für die weiterhin sehr gute Zusammenarbeit hier in diesem Gremium. Herzlichen Dank dafür an alle Fraktionen, an Sie, Herr Bürgermeister und an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rathausverwaltung, dem Bauhof und der Gemeindewerke.

Ein herzliches Dankeschön an alle ehrenamtlich Tätigen im sozialen Bereich, in der Jugendarbeit, im kirchlichen Leben, in Sport und Kultur und zum Wohle der Natur – und letztendlich auch den Mitarbeitern der Presse für ihre Berichterstattung aus dem Gremium in die Öffentlichkeit. Danke für alles, was Sie unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Krise noch möglich gemacht haben.

Uns allen wünsche ich nun von Herzen ein frohes, friedliches Weihnachtsfest, und ein erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2022. Und ich wünsche uns allen, dass wir nächstes Jahr mit weniger Corona-bedingten Einschränkungen leben können.

Adrian Heim
Fraktionsvorsitzender

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