Gestern war unser Thema im Adventskalender, ob eine U-Bahn-Verlängerung nach Karlsfeld machbar und sinnvoll ist. Heute wollen wir über die Alternative reden, die Ertüchtigung des Bahn-Nord-Rings für die S-Bahn.

Bahnhof-Karlsfeld-NordringWenn wir vom Bahn-Nord-Ring reden, lohnt sich ein Blick in die Geschichte. Das Bild zeigt den Bahnhof Karlsfeld in seiner Lage 1938 an der Schnellstrecke Ingolstadt-München. In dem Jahr wurde mit dem Abbau des Bahnhofs und seiner Verlegung um ca. 200m nach Süden in Richtung Allach begonnen, denn man benötigte eine Baufläche, um einen kleinen Güterbahnhof für das im Bau befindliche BMW-Flugmotorenwerk und dessen Anschluss an das damalige Hauptwerk in Milbertshofen zu errichten.

Dazu musste im damals noch größeren Allacher Forst ein Abzweig von der Schnellstrecke in Richtung des heute stark ausgebauten Rangier-Bahnhofs München Nord geschaffen werden. Dieser Abzweig beginnt in Karlsfeld mit einer Rampe, deren Befahrung durch Güterzüge von den am heutigen S-Bahnhof wartenden Fahrgästen gut zu sehen ist. Vom Rangier-Bahnhof München führt die Bahn-Trasse vorbei am Olympia-Gelände zum Rangier-Bahnhof Milbertshofen, von wo eine Stichstrecke direkt in Werksgelände des heutigen BMW-Werks I abzweigt. Von Milbertshofen führt die Bahn –Trasse, auch als Nord-Ring bezeichnet, über Schwabing-Freimann in Richtung Johanneskirchen, wobei sie auf die Trasse der S8 zum Flughafen stößt. Diese Trasse kommt vom Betriebsbahnhof Steinhausen, der mit dem Ostbahnhof in Verbindung steht.

In den Arbeitsstätten, die im Bereich des beschriebenen Weges von Karlsfeld nach Schwabing liegen, befinden sich so große Firmen wie: Linde, DHL, MAN, MTU, BMW, Sky und Allianz mit ca. 77000 Arbeitsplätzen. Die dort Beschäftigten kommen mit Sicherheit zu einem großen Teil aus den nördlichen Teilen von München und den umgebenden Landkreisen. Dabei sind die zum Flughafen-München und die zu Fußball-Arena anreisenden Besucher nicht mitgezählt.

Der Nordring bietet also ein großes Potential, eine attraktive S-Bahn-Verbindung als Alternative zur Nutzung des eigenen PKW’s anzubieten. Auf der Münchner-Straße in Karlsfeld, auf der B 471 und der A 99 im an Karlsfeld angrenzenden Bereich wird werktäglich sichtbar, welche PKW-Flut sich aus dem Landkreis Dachau Richtung München bewegt.

Wir fordern daher zu Entlastung des Verkehrs im Karlsfelder Raum eine S-Bahn-Verbindung von Dachau mit Halt in Karlsfeld nach München Nord, was über die bereits vorhandenen Bahntrassen des Nord-Rings ohne langjährige Immobilien-Erwerbsverhandlungen möglich wäre. Und falls irgendwann einmal im Zusammenhang mit der Stadtentwicklung in München eine U-Bahn nach Karlsfeld wirtschaftlich werde sollte, müssen wir immer noch die Folgen für die Verkehrsentwicklung nach Karlsfeld betrachten. Bis dahin sollten wir aber unser Augenmerk auf die Ertüchtigung des Bahn-Nord-Rings für den S-Bahnverkehr legen.

Ihr Bündnis für Karlsfeld

Quellen: Landkreis Dachau, Bild, Broschüre zum 150jährigen Jubiläum der Bahnlinie München-Ingolstadt,  Daten, Bürgerdialog LK Dachau 12.10.2017

Gestern verpasst? 8.Dezember: U-Bahn Anschluss für Karlsfeld?