Letzte Woche hat der Bauausschuss des Gemeinderats einstimmig beschlossen, im Zuge anstehender Sanierungen auf dem Dach und an der Fassade des Hallenbads eine Solarenergie-Anlage zu bauen. Das ist ein guter Anlass, einen kurzen Überblick über das Theme Energiewende / Nutzung erneuerbarer Energien in Karlsfeld zu geben.

DSC00883Einen herausragenden Beitrag zur Energiewende leistet die Gemeinde mit dem Fernwärmenetz und dem Heizkraftwerk an der Parzivalstraße (Foto links: Erika Seidenspinner). Durch die überwiegende Nutzung von Biomasse wird dort Wärme und Strom CO2-arm erzeugt. Es wird noch Jahre dauern, bis sich diese Investition finanziell rentiert hat, für den Klimaschutz ist dieses Projekt aber schon jetzt ein großer Gewinn. Und wir können uns jeden Tag freuen, dass wir ein Stück weit von Kohle, Öl und Gas unabhängiger geworden sind.

Solaranlage_TSVEinen weiteren Beitrag leistet – im kleineren Umfang – die Nutzung der Solarenergie. 2009 hat die Bündnis-Fraktion im Gemeinderat beantragt, im Zuge des Ausbaus und der Sanierung des Sportparks Dachflächen für den Bau von Solaranlagen zur Verfügung zu stehen. Realisiert wurde eine Bürgersolaranlage auf dem Dach der neuen Tribüne (Foto rechts, Quelle: Google Maps), die von Karlsfelder Bürgern als Investoren realisiert wurde. Eine weitere Bürgersolaranlage wurde kurze Zeit später auf den Dächern des Bauhofs installiert. Desweiteren gibt es eine Solaranlage im Wasserwerk, die den Gemeindewerken gehört. Über einen Antrag unserer Bündnis-Fraktion zur Nutzung des Dachs der Mittelschule ist noch nicht endgültig entschieden, da noch weitere Umbauten in der Mittelschule anstehen, die Einfluss auf die Nutzungsmöglichkeiten des Dachs haben können.

Und nun also das Hallenbad. Attraktiv wird die Solaranlage auf dem Hallenbad für die Gemeinde durch die Tatsache, dass das Hallenbad über 90% des erzeugten Stroms selber verbrauchen wird. Und die Kosten für die Stromerzeugung in der eigenen Solaranlagen sind deutlich niedriger als die Preise, die die Gemeinde Karlsfeld für den Zukauf von Strom bezahlen muss. Dadurch amortisiert sich die Anlage in knapp 10 Jahren. In den Jahren darauf erwirtschaftet die Anlage dann sogar einen Teil der Sanierungskosten für das Hallenbad. Das ist eine echte „win-win-Situation“: die Gemeinde spart langfristig Geld und leistet zusätzlich einen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz. Keine Frage, dass wir seitens der Bündnis-Fraktion dieses Projekt unterstützen!

Falls Sie sich fragen, wie es mit der Nutzung der Windkraft in Karlsfeld aussieht? Dazu ist Karlsfeld leider zu klein. Karlsfeld ist die flächenärmste Gemeinde im Landkreis Dachau, zudem durchschnitten von Stromtrassen und Verkehrswegen aller Art. Schon vor der Einführung der fragwürdigen 10H-Regelung in Bayern gab es in Karlsfeld keinen möglichen Standort für eine Windkraftanlage.

Wie sieht es bei Ihnen zuhause aus? Beziehen Sie Öko-Strom oder bremsen Sie die Energiewende aus, indem Sie immer noch Atom- und Kohlestrom benutzen? Denken Sie ggfls. doch mal darüber nach, Ihren Stromlieferanten zu wechseln, wenn Sie jetzt im Advent ihre Lichterketten einschalten.

Ihr Bündnis für Karlsfeld

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