Eine Woche vor dem Bürgerentscheid startet das Bündnis für Karlsfeld in den Wahlkampfendspurt, um noch möglichst viele Mitbürger davon zu überzeugen, am Bürgerentscheid teilzunehmen und mit „Nein“ zu stimmen. Dazu erläutert das Bündnis seine Vorstellungen, wie Karlsfeld die Zukunft sichern, Arbeitsplätze schaffen und die Natur erhalten kann – genau im Sinne des offiziellen Mottos des Bürgerentscheids.

„Zukunft sichern heißt für uns, die Finanzen der Gemeinde in Ordnung zu bringen. Die Erschließung des neuen Gewerbegebietes wird die Gemeinde zunächst geschätzt ca. 3,5 Millionen Euro kosten. Es ist vollkommen ungewiss, wann und ob sich diese Investition jemals rechnen wird. Diese Gelder fehlen dann zur Finanzierung anderer Aufgaben in Karlsfeld, z.B. für den Unterhalt des Hallenbades“, erläutert die Bündnis-Gemeinderätin Mechthild Hofner. Ein Antrag der Bündnis-Fraktion, eine Kosten-Nutzen-Rechnung für das geplante Gewerbegebiet vorzulegen, wurde von der Gemeinderatsmehrheit abgelehnt.

Auch das Bündnis für Karlsfeld will selbstverständlich Arbeitsplätze in Karlsfeld schaffen. Dazu wird aber nicht noch ein neues Gewerbegebiet benötigt: „Im geplanten Einzelhandel in der neuen Mitte und an der Münchner Straße, sowie in den freistehenden Flächen im alten Gewerbegebiet und vor allem an der S-Bahn in Karlsfeld West können mehr als 3.000 Arbeitsplätze entstehen. Das ist mehr als genug bei aktuell etwas mehr als 300 Arbeitslosen in Karlsfeld“, so Gemeinderat Marco Brandstetter. „Und der Vorteil all dieser Arbeitsplätze ist, dass sie von Karlsfelder Bürgern ohne Auto erreichbar sind. Zum geplanten neuen Gewerbegebiet besteht noch nicht einmal eine Anbindung mit dem Ortsbus, die erst mit entsprechenden Kosten neu geschaffen werden müsste.“

Natur erhalten ist eines der Themen, die zur Gründung des Bündnisses für Karlsfeld geführt haben. „Wir wollen Natur erhalten und deswegen das Gewerbegebiet im regionalen Grünzug verhindern. Zu behaupten, mit dem Bau des Gewerbegebietes Natur zu erhalten, ist ein Etikettenschwindel“, kritisiert Mechthild Hofner das offizielle Motto des Bürgerentscheids. Wenn das Gewerbegebiet kommt, dann wird Natur in einem besonders sensiblen und wertvollen Gebiet zerstört. Deshalb muss die Gemeinde laut Gesetz für diesen Eingriff eine besonders große Ausgleichsfläche schaffen. „Das hat aber nichts mit der Erhaltung von Natur zu tun, das ist Zerstörung mit einem anschließenden Reparaturversuch. Und die Anlage und die anschließende Pflege der Ausgleichsflächen kostet natürlich wieder Steuergelder, die zu Lasten der Rentabilität des Gewerbegebietes gehen“; so Mechthild Hofner.

Adrian Heim
Sprecher des Bündnisses für Karlsfeld

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